Klima- oder Kohlekanzlerin? Entscheiden Sie sich, Frau Merkel
Es gleicht einer Herkulesaufgabe, wenn es um den Klimaschutz geht.
Für mehr Einsatz der Bundeskanzlerin zum Schutz des Klimas standen Greenpeace-AktivistInnen am Samstag, den 30. Mai, direkt neben Kassels Wahrzeichen, dem Herkules, mitten im größten Bergpark Europas.
In weiteren 61 Städten fordern die Umweltschützer von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), ihren internationalen Versprechungen endlich national Taten folgen zu lassen und einen schrittweisen Ausstieg aus der Kohlekraft anzukündigen.
Auf einem Banner stand: „Klima- oder Kohlekanzlerin?“
„Die Kanzlerin findet große Worte auf der internationalen Klima-Bühne.
Wenn es jedoch um Entscheidungen im eigenen Land geht, sieht sie stillschweigend zu, wie die Kohlelobby den Klimaschutz sabotiert“, sagt Lars Meier , Energie-Experte von Greenpeace Kassel
Deutschland wird sein Klimaziel im Jahr 2020 nur erreichen können, wenn die Kohleverstromung deutlich reduziert wird.
Doch um die von Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) vorgeschlagene Klimaabgabe auf alte Kohlekraftwerke ist Streit entbrannt. Kohlekonzerne, Gewerkschaften und der Wirtschaftsflügel der CDU blockieren die notwendige Drosselung der Klimakiller.
Gabriels neuer Vorschlag: Der Kraftwerksbereich soll nur noch 16 Millionen Tonnen CO2 einsparen statt der ursprünglich vorgesehen 22 Millionen Tonnen. So verfehlt die Bundesregierung jedoch ihr Klimaziel und blamiert sich beim kommenden G7-Gipfel im bayerischen Elmau.
Anfang Juni beraten dort die sieben größten Industriestaaten über Klimaschutz.
Das Ergebnis gilt als wichtiges Signal für den Weltklimagipfel Ende 2015 in Paris.
36 Kohlekraftwerke können sofort abgeschaltet werden
Deutschland benötigt einen Großteil der schmutzigen Kohlekraftwerke gar nicht mehr für eine gesicherte Energieversorgung, wie Greenpeace kürzlich mit einer Studie belegte.
Durch den stetigen Ausbau der Erneuerbaren Energien könnten die 36 ältesten Kohlemeiler sofort vom Netz gehen.