Heute fand die Demonstration gegen Massentierhaltung und für eine nachhaltige, ökologische Landwirtschaft statt.
Während der Kundgebung forderte D.Chen von Greenpeace Kassel unter anderem vehement den Schutz von Böden und Wasser, die Förderung umweltschonender Anbaumethoden sowie die artgerechte Haltung von Tieren. „Wir sind nicht gegen die Landwirte, sondern wir setzen uns für eine nachhaltige und ökologische Landwirtschaft ein – gemeinsam mit ihnen!“, stellte Chen in seiner Rede klar. Viele Landwirte, die großteils bereits biologischen Ackerbau betreiben, kamen aus dem Umland nach Kassel, um zu demonstrieren. Angeführt von sechs Traktoren ging es gemeinsam mit rund 400 Menschen vom Königsplatz aus Richtung Regierungspräsidium und von dort über die Frankfurter Straße in die Innenstadt.
WAS?
Unsere Forderungen:
- Wir wollen keine Tierfabriken – Massentierhaltung hat keine Zukunft!
- Der Klimawandel ist menschengemacht. So geht es nicht weiter!
- Die Landwirtschaft muss für Umwelt- und Naturschutz unterstützt werden – nicht für noch mehr Wachstum und Billigproduktion für den Weltmarkt!
WARUM jetzt?
Europawahlen am 26.05.2019
Die Europawahlen stehen vor der Tür. Mit weitreichenden Folgen für Mensch und Tier – auch in Nordhessen. Klimawandel,Verschmutzung des Wassers,multiresistente Keime und nicht zuletzt das Leid der Tiere in der sogenannten „intensiven Landwirtschaft“ sind in aller Munde. Das Versagen der Bundeslandwirtschaftsministerin ist offensichtlich. Darüber können auch ihre medienwirksamen Auftritte nicht mehr hinwegtäuschen. Die Lobby der Agrar- und der Fleischindustrie bestimmt die Richtung Deutschlands in der Europäischen Union.
Zur Zeit laufen in Brüssel die Verhandlungen zur Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP). Hier wird entschieden, was und wieviel ab 2021 gefördert wird. Davon hängt entscheidend ab, ob mehr Naturschutz,Tierwohl und gesellschaftlich gewünschte Landwirtschaft praktiziert wird – oder ob sich wieder globales Wachstumsdenken ohne Rücksicht auf die Zukunft unseres Planeten durchsetzt.
35.000 Menschen demonstrierten im Januar in Berlin unter dem Motto „Wir haben Agrar- Industrie“ satt. Überall in Europa gehen SchülerInnen auf die Straße am „Friday for Future“.
Die Zeit ist reif für eine Wende in Politik und (Land-)Wirtschaft!
WIE?
Greenpeace: 7 Grundsätze für eine bessere Landwirtschaft
- Erzeuger*innen und Verbraucher*innen sollten über die Lebensmittelproduktion entscheiden und den Konzernen die Kontrolle entziehen.
- Arbeitende in der Landwirtschaft weltweit müssen von ihrer Tätigkeit leben können, um gute und gesunde Lebensmittel zu produzieren.
- Für eine gerechte Verteilung von Essen für alle müssen höhere Erträge mit ökologischen Mitteln erzielt und die nicht-nachhaltige Nutzung verringert werden (Lebensmittelabfälle reduzieren, Fleischkonsum einschränken, Flächen für die Bioenergiegewinnung minimieren).
- Vielfalt vom Saatgut bis zum Teller ist Grundlage für stabile Erträge und für umweltschonende Anbaumethoden.
- Böden und Wasser müssen geschützt werden.
- Es dürfen keine chemisch-synthetischen Pflanzenschutzmittel eingesetzt werden.
- Ökolandbau verleiht landwirtschaftlichen Betrieben und unserem Ernährungssystem die Fähigkeit, sich schnell und effektiv an neue klimatische und wirtschaftliche Bedingungen anzupassen.
Greenpeace fordert Bundeslandwirtschaftsministerin Klöckner auf, eine nachhaltige und ökologische Landwirtschaft zu unterstützen und die Forschung zu alternativen sowie nichtchemischen Methoden in der Landwirtschaft zu fördern.
Weitere Informationen zur Aktionsgemeinschaft Agrarwende Nordhessen (kurz: AGA Nordhessen) und weiteren Mitgliedsorganisationen sowie Informationen zum Thema nachhaltige Landwirtschaft finden Sie unter den weiterführenden Links.