Menschenkette am Edersee
Ungefähr 400 Menschen haben heute auf der Edersee Staumauer gegen Massentierhaltung und den Bau einer Mastanlage in Waldeck demonstriert.
In den letzten Jahren sind immer mehr Großmastanlagen in der Region genehmigt und gebaut worden. Mit massiven Folgen für Tiere, Menschen und Umwelt.
Im Waldeck ist nun eine Hühnermastanlage mit 79.800 Mastplätzen geplant. Je nach Mastdauer sind das zwischen 650.000 und 850.000 Tiere. Jedes Jahr!
In der Bevölkerung regt sich massiver Widerstand. Die Bürgerinitiative ProWaldeck gegen Massentierhaltung kämpft seit über einem Jahr für mehr Transparenz und informiert über die Folgen. NOCH ist das Wahnsinnsprojekt behördlich NICHT GENEHMIGT. Die Aktionsgemeinschaft Agrarwende Nordhessen unterstützt mit Ihren Mitgliedern aus Bürgerinitiativen und gemeinnützigen Organisationen (u.a. Greenpeace, Pro Veg, Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft) diesen Kampf und rief am 2. September zur Menschenkette auf der Staumauer am Edersee auf.
Unter den Demonstrierenden waren u.a. die Albert Schweitzer Stiftung für unsere Mitwelt, Greenpeace Kassel, Greenpeace Marburg, NABU KV Waldeck-Frankenberg, BUND und viele mehr. Organisiert wurde die Veranstaltung von der AGA-Nordhessen.
Mehr Infos unter: www.aga-nordhessen.de und www.prowaldeck.de
Mit dem Geflügelschlachthof Plukon in Gudensberg (ca. 20 km südwestlich von Kassel) fing es vor gut 4 Jahren an. Allein in Gudensberg schlachtet der Betrieb des niederländischen Konzerns (1,4 Mrd. Euro Jahresumsatz) pro Jahr 36,5 Millionen Tiere!
DOCH WO KOMMEN DIE ALLE HER? Demnächst vielleicht auch aus WALDECK, einem beliebten Ferien- und Touristenort, einem Naherholungsgebiet, dessen Umgebung als WELTNATURERBE eigentlich unter besonderem Schutz steht. Dies zeigt den Wahnsinn des agrarindustriellen Systems besonders deutlich auf.
Die Agrarindustrie produziert Masse, der Deutsche Bauernverband will Global Player sein. Nur: Die Fleischproduktion (auch für den Export) geht auf Kosten unserer Umwelt und damit auch von uns Menschen.
Emissionen in die Luft, Belastung des Grundwassers, negativer Einfluss auf das Klima, Zunahme des Verkehrs aufgrund der damit verbundenen Logistik (Transport von Hühnern zum Schlachthof (Ausstallung), Einstallung neuer Küken, Futter, Kot, verendete Tiere, Medikamente,…), etc. sind üblich.
U.a. sind bspw. simple Fragen wo das Abwasser, mit dem die Anlage nach jeder Ausstallung gereinigt wird, entsorgt wird noch unbeantwortet.
Wer denkt, eine solche Anlage würde wertvolle Arbeitsplätze schaffen irrt. Wie viele Existenzen durch die Folgen des Exports von deutschen Billighähnchen(resten) in Ländern wie bspw. Afrika eingeschränkt oder zerstört werden, kann nur geschätzt werden.
Das größte Leid bedeutet die Massentierhaltung, von Lobbyisten gerne „moderne Intensivtierhaltung“ genannt, für die Tiere. Immer schneller wachsende Turborassen, bei denen das Gewicht zu schnell zunimmt, dass Knochen und Organe schnell genug mitwachsen können, zusammengepfercht auf engstem Raum (39 kg Schlachtgewicht pro Quadratmeter sind zulässig! Plukon selbst gibt auf seiner Webseite 42 kg/qm an; das sind 19-21 Hühner auf EINEM Quadratmeter!) durchleiden die Tiere ein Martyrium.
WAS SIE NOCH TUN KÖNNEN:
SCHRIFTLICHE EINWENDUNGEN MÖGLICH!
Bis zum 07.09.2018 kann jeder seine Einwendungen gegen den Bau der Anlage (schriftlich) erheben. Wer Einwendungen geltend macht hat automatisch ein Rederecht während der Erörterung im Regierungspräsidium (s.u.).
Musterschreiben finden Sie hier:
https://aga-nordhessen.de/
31.10.2018 – ERFOLG: Landwirt zieht Pläne zurück ► https://www.hna.de/lokales/frankenberg/kreis-waldeck-frankenberg-ort3062…
Greenpeace – Kursbuch Agrarwende 2050 – Der Plan für eine ökologisierte Landwirtschaft in Deutschland