Nachruf Antonia Ringborg 2001-2021
von Margareta Malmgren Köller
Antonia war jahrelang meine Weggefährtin. Als junge Schülerin in der schwedischen Schule, mit vielen Klassenfahrten nach Skandinavien, als Nachbarin, aber auch als kleine Freundin. Doch wovon ich heute berichten will, ist von ihrem Engagement bei Greenpeace Kassel.
Kurz nachdem die erste Gehirntumor-Operation ihre Zukunftspläne im Jahre 2012 zerschlug, war sie zum ersten Mal bei einer Aktion bei Greenpeace in Kassel mit dabei. Was als neues Ziel und als Ablenkunggedacht war, wurde zu einer ihrer großen Lebensaufgabe der letzten 9 Jahre.
Antonia war bis zum Schluss die treibende Kraft in der Gruppe. Sie war verantwortlich für Fortbildungen und war die Verbindung zwischen Kassel und der Greenpeace-Zentrale in Hamburg. Die Detoxkampagnen und Kleidertauschaktionen – die letzte war für sie im November 2021 – lagen in ihrer Hand und ihrer Verantwortung. Mit Nähmaschinen haben wir hunderte Stoffmasken genäht, denn am Anfang der Pandemie gab es in Kassel viel Bedarf, da es noch keine Masken zu kaufen gab. Das Nähen überhaupt spornte ihre Kreativität an und war auch eine gute Ablenkung zwischen allen Krankenhausbesuchen und Operationen.
In diesen 9 Jahren bei Greenpeace war sie bundesweit bei Aktionen dabei. Bei einer Landwirtschafts-Demonstration lief sie an der Charité, dem Krankenhaus in dem sie kurz zuvor operiert wurde, vorbei – zu Fuß, denn sie wollte partout nicht im Rollstuhl sitzen. Das war Antonia, ihr Wille hat ihr Stärke gegeben – bis zum Schluss.
Sie war persönlich im Klimafolgenforschungsinstitut in Potsdam eingeladen, zuvor besuchte sie ein Seminar über Wale bei Greenpeace in Hamburg. Von dem Greenpeace-Schiff Arctic Sunrise bekam sie Genesungswünsche und eine Danksagung über Satellit für ihr Engagement. Sie ist die Einzige weltweit, die so etwas bekommen hat.
Immer ein Lächeln, immer die selbstlose Frage an andere, wie es ihnen ginge. Immer Kraft für die Aufgaben, denen sie sich angenommen hatte. Alles wurde ausgefürt mit einem enormen Pflichtbewusstsein, das war Antonia.
Wir als Greenpeace Kassel werden diese beeindruckende junge Persönlichkeit und ihre Kraft sehr vermissen und sie immer an unserer Seite wissen. Sie hat uns gebeten, den Kampf für sie weiterzuführen, und dies werden wir im Andenken an sie zun – mit der Resilienz, die wir von ihr gelernt haben.
Die 15 Jahre, die ich mit Antonia verbracht habe, haben mich sehr erfüllt.
„Ett kärleksfullt tack, min flicka…ein liebevolles Danke, mein Mädchen“
Margareta Malmgren Köller