Täuschung im Supermarkt
Aktion vor Lidl
Heute informierten wir VerbraucherInnen über die miserablen Zustände bei der Schweinehaltung und die mangelnde Transparenz bei Lidl: Aus welchen Ställen kommen die Tiere, deren Fleisch Sie verkaufen? Wie werden die Tiere gehalten, und ab wann können Kunden dies auf dem Endprodukt erkennen?
Die Produktion von Fleisch ist mitverantwortlich für die größten Umweltprobleme unserer Zeit. Das Ausmaß und die Dichte der Tierhaltung verschärfen den Klimawandel, den Verlust von Wäldern sowie die Verschmutzung von Luft, Böden und Gewässern. Allein in Deutschland werden rund 27 Millionen Schweine gehalten. Einen großen Anteil des erzeugten Schweinfrischfleischs vermarktet der Lebensmitteleinzelhandel, – unter anderem auch Lidl unter der Eigenmarke Landjunker. VerbraucherInnen wünschen sich eine nachhaltige und artgerechte Tierhaltung. Sie wollen wissen, wie die Tiere gehalten werden, deren Fleisch sie kaufen. Nur eine klare Haltungskennzeichnung auf dem Produkt kann eine Wahlfreiheit gewährleisten.
In Deutschland weisen die Regelungen der Nutztierhaltung im Bereich Tierwohl und Umweltschutz erhebliche Defizite auf. Zwar hat Lidl den dringenden Handlungsbedarf erkannt und erste Schritte unternommen. Doch die wenigen verpflichtenden Anforderungen an die LieferantInnen sind kaum strenger als gesetzlich vorgegeben und reichen nicht aus. Der Großteil des bei Lidl verkauften Schweinefleischs stammt immer noch aus qualvoller Tierhaltung. Das Abschneiden des Ringelschwanzes, Schmerzen, Verletzungen und Krankheiten wie zum Beispiel Gelenkentzündungen, Gen-Futter und Antibiotika gehören auch für Tiere aus Betrieben, die Lidl beliefern, zum traurigen Alltag. Das passt mit den Leitlinien von Lidl nicht zusammen, die sich am britischen Farm Ani- mal Welfare Committee (FAWC) orientieren. In Dänemark zeigt Lidl bereits, dass es besser geht und vermarktet gentechnik- und antibiotikafreies Schweinefleisch mit dem Label „Wiking Meat“, bei dem auch die Ringelschwänze unversehrt bleiben.
Lidl muss als einer der führenden Discounter in Deutschland mehr Verantwortung übernehmen und für strengere Produktionsstandards sowie mehr Transparenz seiner Eigenmarken sorgen. Lidl selbst hat sich für eine verpflichtende Haltungskennzeichnung ausgesprochen. Doch statt dies selbst bei den Eigenmarken produktbezogen umzusetzen, lässt Lidl seine Kunden im Dunkeln.