Es braucht mehr Zeit und Geduld!
„Ansaaten entwickeln sich sehr eigenwillig und unverhofft. Aber wenn sie Zeit bekommen, gelingen sie in den allermeisten Fällen„, sagt Dr.-Ing. Florian Bellin-Harder, Fachgebiet Landschaftsbau, Landschaftsmanagement und Vegetationsentwicklung, von der Universität Kassel.
„Das Keim-Zeitfenster ist vorerst geschlossen, d.h. es wäre reine Zeit- und Wasserverschwendung, jetzt damit zu beginnen, ebenso wie Pflanzungen und alle weiteren Versuche Vegetation im Sommer anzusiedeln vergebens wären. Es handelt sich nämlich um einen wirklich schwierigen Standort, nicht nur wegen des Schattens, sondern vor allem wegen der Bäume, die im Sommer und bei Temperaturen wie den aktuellen im näheren Umfeld jegliches Wasser entziehen.“
„Wir werden, weil wir den Standort inzwischen noch härter einschätzen, als zunächst angenommen, noch bestimmte Pflanzen nachsäen, aber auch das erst im Herbst/Spätsommer, je nach Klima-/Wetter-/Niederschlagsentwicklung.“
Die Experten bereiten schon nächste Schritte vor, um die anspruchsvolle Aufgabe zu meistern.
UPDATE_29.11.2019: die Universität Kassel hat erneut eine Saatmischung ausgebracht
Man war zunächst von einem völligen Scheitern der Ansaat ausgegangen. Mit dem Herbstregen sind jedoch erste Sämlinge zu sehen, weshalb die Universität Kassel heute noch mal nachgesät hat. Leguminosen – roter Inkarnat-, gelber Wund- und Hornklee sowie rosa Esparsette wurden heute gesät. „Pflanzen, die mit Extremstandorten zurechtkommen“, sagt Univ.-Prof. Dr. Ing. Stefan Körner und weist darauf hin, dass sich der Pflanzenbestand durch die große Wurzelkonkurrenz der Bäume langsam entwickeln wird