Mehr Grünflächen und Blühwiesen in Kassel
Goethestraße und Friedrich-Ebert-Straße bieten optimale Möglichkeiten
Aktive von Greenpeace Kassel haben sich auf die Spurensuche für mehr Grünflächen und Blühwiesen in Kassels Innenstadt gemacht. Besonders negativ sind ihnen dabei die Friedrich-Ebert-Straße und die Goethestraße aufgefallen. Nach deren Sanierung, sammelt sich um die 72 neu gepflanzten Amber-Bäumen in der Friedrich-Ebert-Straße Müll an und auch in der Goethestraße befinden sich 20 unbepflanzte und karge Baumscheiben. „Kein schöner Anblick für die Bürger und Bürgerinnen von Kassels Vorderen Westen“, sagt Alexander Büttner von Greenpeace Kassel. „Mit nur wenig finanziellen Mitteln und einem geringen Aufwand wäre es möglich, das Bild dieses Stadtteils noch schöner zu gestalten.“
Greenpeace Kassel fordert nicht nur die Beseitigung des Mülls, der sich in der ganzen Stadt verteilt, sondern auch das Sähen von Blumen und Sedumpflanzen, die sowohl längere Regenzeiten als auch lange Trockenphasen überstehen und für ein schöneres und sauberes Stadtbild sorgen würden. Des Weiteren werden diese Pflanzen, besonders in der Blütezeit, von Bienen und anderen Insekten als Nahrungsquelle besucht. Zusätzlich müssen die Baumschutzgitter in der Friedrich-Ebert-Straße bis oben mit Rindenmulch aufgefüllt werden, um eine Ansammlung von Müll zu vermeiden. Für die kargen und leblosen Baumscheiben in der Goethestraße bieten sich sogenannte Baumscheiben- und Grünflächenpatenschaften an, wie sie bereits in *Duisburg unter dem Projekt „Grün zwischen Steinen“ vergeben werden.
Bereits im Jahr 2004 fiel in der Stadt Duisburg der offizielle Startschuss zu dem Projekt „Grün zwischen Steinen“. Mittlerweile engagieren sich dort rund 300 Patinnen und Paten für öffentliche Beete und mach mit ihrem Einsatz ihre Stadt ein Stück liebenswerter. Eine Patenschaft können sowohl Einzelpersonen als auch Personengruppen oder Vereine übernehmen, die Freude an gärtnerischen Tätigkeiten haben und interessiert sind, den öffentlichen Raum attraktiv zu gestalten und als intakten Erholungsort zu erhalten. Neben Baumscheibenpatenschaften gibt es auch Patenschaften für ganze Grünflächen zu vergeben.
Die Stadt Kassel kann sich im wahrsten Sinne des Wortes „eine Scheibe abschneiden“ und mit wenig Aufwand und vor allem wenig finanziellen Mitteln für ein schöneres Stadtbild sorgen. Laut der Stadtgärtnerei Ilsenburg würde der Rindenmulch die Stadt Kassel circa 2 Euro pro 80 Liter kosten. Mögliche Sedum-Sorten wären das Weihenstephaner Gold, der Rosenteppich, das Kaukasusfettblatt oder aber auch der Schafermauerpfeffer.
Greenpeace Kassel hatte bereits Gespräche mit der umweltpolitischen Sprecherin der Kasseler Grünen und dem Ortsbeirat Kassel West und wird am 08.03.2018 in einer Ortsbeiratssitzung die Problematik aufzeigen und ihre Forderungen offiziell formulieren.
Unsere Forderung:
- Sedumpflanzen oder Blumen sähen, was nicht nur für ein schöneres und sauberes Stadtbild sorgen würde, sondern auch eine Bereicherung für Insekten wäre. Sedumpflanzen sind sehr genügsam und können sowohl viel Wasser wie auch lange Trockenphasen überstehen. Alle Sedumarten werden in der Blütezeit gerne von Bienen (Bienenweide) und anderen Insekten besucht und tragen hierdurch zur Erhöhung des Futterangebotes für viele Insekten bei.
- Rindenmulch unter Baumschutzgitter verwenden, um Müllansammlungen zu vermeiden.
- Baumscheiben- und Grünflächenpatenschaften nach *Duisburger Vorbild.
Vorschläge von der Stadtgärtnerei Ilsenburg:
Der Rindenmulch würde die Stadt ca. 2€ pro 80 Liter kosten.
Mögliche Sedum-Sorten:
1. Weihenstephaner Gold (sedum floriferum)
- 15 cm hoch
- Farbe: gelb und im Herbst wird das Laub rot
2. Rosenteppich (sedum cyaneum)
- 20 cm hoch
- Farbe: rot
3. Kaukasusfettblatt –> die genaue Sorte heißt Purpurteppich (sedum spurium)
- 10 cm hoch
- auch rot
4. Scharfer Mauerpfeffer (sedum acre)
- 10 cm hoch
- gelb
- sehr robust
*Duisburg:
Im Jahr 2004 fiel bei der Stadt Duisburg der offizielle Startschuss zu dem Projekt „Grün zwischen Steinen“. Mittlerweile engagieren sich bei der Stadt Duisburg rund 300 Patinnen und Paten für öffentliche Beete und machen mit ihrem Engagement unsere Stadt ein Stück liebenswerter.
Eine Patenschaft können Einzelpersonen, aber auch Personengruppen wie Vereine, Firmen o.ä. übernehmen, die Freude an gärtnerischen Tätigkeiten haben und daran interessiert sind, öffentliche Beete oder Grünanlagen attraktiv zu gestalten und als intakten Erholungsraum zu erhalten. Hierbei ergibt sich die Möglichkeit der Übernahme folgender Patenschaften:
Baumscheibenpatenschaften
Als Baumscheibe bezeichnet man im Gartenbau den Boden um das untere Ende eines Baumstamms – ein kleines Baumbeet.
Die Patenschaft für ein Baumbeet wird in der Regel in unmittelbarer Nähe des Wohnumfeldes übernommen. Zu den anfallenden Arbeiten gehören, den Baum bei Trockenheit zu wässern, das Baumbeet zu bepflanzen und zu pflegen, von Abfall und Unkraut zu säubern und Schäden am Baum zu melden. Hinsichtlich der Bepflanzung der Baumscheibe erfolgt eine ausführliche Beratung zu den individuellen Gestaltungsmöglichkeiten vor Ort durch die Wirtschaftsbetriebe Duisburg-AöR. Hier werden unter anderem die Fragen erörtert, welche Pflanzen an welchem Standort gedeihen und welche Pflanzen für öffentliche Flächen nicht geeignet (Stichwort: Giftigkeit, Sicherheit) sind.
Grünflächenpatenschaften
Mit der Übernahme einer Grünflächenpatenschaft besteht die Möglichkeit, eine größere Fläche oder den Teilbereich einer Parkanlage zu pflegen und zu bepflanzen. Auch hier erfolgt die Beratung über Möglichkeiten und Grenzen einer Patenschaft in enger Abstimmung mit den Wirtschaftsbetrieben Duisburg AöR und dem Amt für Umwelt und Grün.
Der Stadt Duisburg ist es ein dringendes Anliegen den Versicherungsschutz der rund 300 Patinnen und Paten sicherzustellen. Anhand der Informationen des zuständigen Versicherers wurde der als Anlage beigefügte Leitfaden entwickelt, der alle wichtigen Informationen enthält, um den Versicherungsschutz zu gewährleisten. Wir statten die Patinnen und Paten vor Aufnahme der Tätigkeit gerne mit der erforderlichen Schutzkleidung in Form von Handschuhen und Warnweste aus und überreichen zusätzlich eine Abfallzange. Aufgrund der Haushaltslage ist es der Stadt Duisburg leider nicht möglich sich an den Pflanzkosten zu beteiligen.
Im Rahmen der Anerkennungskultur bedankt sich Herr Oberbürgermeister Link jedoch regelmäßig mit unterschiedlichen Gesten nicht nur bei den Baumscheiben- und Grünflächenpatinnen und -paten sondern bei den insgesamt rund 900 ehrenamtlich Aktiven bei der Stadt Duisburg. Im Dezember 2015 wurden von ihm beispielsweise im Rahmen eines Empfangs der Baumscheiben- und Grünflächenpatinnen und -paten die drei schönsten Einsendungen aus dem Wettbewerb „Duisburgs schönste Baumscheibe/Grünfläche“ prämiert.
UPDATE
21.März 2019: Heute fand die Ortsbeiratssitzung Vorderer Westen statt. Das Pflanzkonzept für die 20 Baumscheiben in der Goethestraße wurde von Prof. Dr.-Ing. Stefan Körner, Professor für Landschaftsbau und Vegetationstechnik an der Universität Kassel, vorgestellt. Die Aussaat in der Goethestraße wird nach Ostern beginnen.
—Weitere Infos folgen—