Wussten Sie, dass in Kassel zurzeit noch immer ein Kraftwerk mit Braun- und Steinkohle betrieben wird?
In Niederzwehren speist das Kraftwerk, das seit 2013 Eigentum der Städtische Werke Energie + Wärme GmbH ist, das städtische Fernwärmenetz mit einer thermischen Leistung von rund 80 MW – und dabei wird Braun- und Steinkohle verfeuert.
Nun stellt sich die Frage: Wann steigen die Städtischen Werke in Kassel aus der Kohlekraft aus?
Recherchen zeigen, dass bereits biogene Ersatzbrennstoffe getestet wurden und teilweise im genannten Fernwärmekraftwerk eingesetzt werden.
Dennoch ist unbekannt, wann der komplette Ausstieg aus der Kohlekraft in Kassel stattfinden wird.
Und:
- Wie weit sind die Planungen vorangeschritten?
- Gibt es ausreichend Potenzial für den Ausbau erneuerbarer Energien?
- Gibt es Pläne für Energiespeicher, die die notwendige Grundversorgung sichern können?
- Woher kommt die zurzeit verwendete Braun- und Steinkohle?
Sämtliche Anfragen diesbezüglich sowie die Bitte an die Städtischen Werke Kassel um ein persönliches Gespräch (bereits seit April) bleiben bis heute unbeantwortet.
Greenpeace fordert einen Kohleausstieg bis spätestens 2030.
Die Kohlkommission hat ein Enddatum festgelegt: 2038 – viel zu spät!
Greenpeace Deutschland hat daher zusammen mit ClientEarth einen Entwurf für ein mögliches Kohleausstiegsgesetz veröffentlicht. Mit einem solchen Gesetz sollen den Worten Taten folgen!
Denn nur so kann das von der Bundesregierung verbindlich genannte „1,5-Grad-Ziel“ erreicht werden. Inhalt des Entwurfes ist ein genau terminierter Ausstiegs-Plan, der unter anderem das Alter, den spezifischen CO2-Ausstoß, die regionale Versorgungssicherheit sowie den Verlauf des sozioökonomischen Strukturwandels in den Braun- und Steinkohlerevieren berücksichtigt.
Auch ein Kraftwerk wie das in Kassel trägt dazu bei, dass etwa ein Fünftel der gesamten deutschen CO2-Emmissionen auf Braunkohlekraftwerke zurückzuführen sind.