Infostand – Fleischkonsum und Umwelt
Heute fand in Kassel der 2. Thementag Fleischkonsum und Auswirkungen auf unsere Umwelt statt.
„Schluss mit der Fleisch-Flut!“
Zu den Themen Vegane- und Vegetarische Ernährung, Massentierhaltung und ökologische Landwirtschaft informierten heute Greenpeace, Albert-Schweitzer-Stiftung für unsere Mitwelt, ProVeg Kassel, Aktionsgemeinschaft Agrarwende Nordhessen, Grüne Jugend, Ariwa Kassel u.a. mit Infoständen auf dem Königsplatz in Kassel.
Mit dem „Kursbuch Agrarwende 2050“ legt Greenpeace einen Plan vor, wie die Landwirtschaft in Deutschland sich entwickeln kann und muss, um zukunftssicher zu sein und die Umwelt nicht zu belasten.
Eine Hinwendung zu ökologisierter konventioneller Landwirtschaft und einen Ökolandbau-Anteil von 30 Prozent bis 2050 sind möglich. Das Forschungsinstitut für biologischen Landbau hat im Auftrag von Greenpeace erarbeitet, welche Ziele in den nächsten Jahrzehnten erreicht werden können und welche Maßnahmen dafür nötig sind:
- Im Kampf gegen den Klimawandel muss die Landwirtschaft ihre Treibhausgasemissionen senken, bis 2050 sollen sie durch weniger Düngung und Viehhaltung halbiert werden.
- Die biologische Vielfalt, die unter Monokulturen und Pestiziden leidet, soll sich durch nachhaltigere Flächennutzung wieder erholen.
- Wasser- und bodenbelastende Stoffe wie Stickstoff und Phosphor befänden sich in geschlossenen Kreisläufen, sodass u. a. die Nitratbelastung der Gewässer sinkt.
- Beim Tierwohl wird angestrebt, bis 2050 alle Tiere artgerecht zu halten. Dafür soll es Verbote von kritischen Haltungsformen und eine TÜV-Prüfung für Ställe geben. Außerdem wird der Import von Kraftfutter (zum Beispiel aus südamerikanischer Soja) durch ausschließlich europäische und heimische Produktion abgelöst werden.
- Schließlich ist auch die Verringerung des Fleischkonsums in Deutschland eine entscheidende Maßnahme. Zur Zeit sieht es nämlich so aus: Ein durchschnittlicher Deutsche verspeist in seinem Leben über 1.000 Tiere! Dies stellt der Fleischatlas 2013 dar, pro Jahr sind es der Agrarwende-Studie zufolge durchschnittlich 60 Kilogramm Fleisch pro Kopf. Bis 2050 kann diese Menge durch Ernährungsumstellung halbiert werden.
Weniger Fleischkonsum, weniger Lebensmittelverschwendung, weniger Fleischproduktion, artgerechte Tierhaltung, nachhaltigere Flächennutzung und weniger Agrochemie sind also die zentralen Koordinaten, an der die deutsche und europäische Landwirtschaftsentwicklung ausgerichtet werden muss, um damit den Kurs auf eine Agrarwende bis 2050 einzuschlagen.