Aktionstag gegen Mikroplastik
Für Meere ohne Plastikmüll!
Heute informierten wir in der Wilhelmsstraße in Kassel, am Beispiel des deutschen Herstellers Henkel-Schwarzkopf, über die Verwendung von Plastik in Kosmetik. Einige Kunststoffverbindungen sind nachweislich umweltschädlich, viele andere nicht ausreichend untersucht. Über den Badezimmerabfluss landet das Mikroplastik in der Umwelt und schließlich im Meer.
Die Infoaktion fand im Rahmen eines bundesweiten Greenpeace-Aktionstages in rund 60 deutschen Städten statt. Neben einem rund zwei Meter großen persiflierten Drei-Wetter-Taft-Werbeplakat und Infomaterial führten wir eine Straßenumfrage durch. Wir wollen wissen, was VerbraucherInnen von Plastik in Kosmetik halten und was sie von großen Herstellern wie Henkel-Schwarzkopf erwarten.
Zudem konnte eine Protestpostkarte an Umweltministerin Barbara Hendricks (SPD) unterschrieben werden, auf der ein umfassendes gesetzliches Verbot von Mikrokunststoffen gefordert wird. Das Ministerium ist mit den Herstellern an einem sogenannten Kosmetikdialog beteiligt, in dem sich die Industrie zu einem halbherzigen Ausstieg aus Mikroplastik verpflichtet. Wir kritisieren, dass dieser Industriedeal zahlreiche Schlupflöcher hat und den Herstellern erlaubt, sich mikroplastik-frei zu nennen, aber weiterhin zahlreiche Kunststoffe einzusetzen.
Protestpostkarten an Ministerin Hendricks
Henkel ist nicht der einzige Hersteller, der weiterhin auf Plastik in Kosmetik setzt. In den vergangenen Wochen machte Greenpeace auch auf Kunststoffe in Nivea-Produkten aufmerksam – ein Missstand, den die Aktionäre auf der Beiersdorf-Hauptversammlung gegenüber dem Vorstand sehr kritisch aufgriffen.
Wenn sich die Hersteller nicht rühren, muss der Gesetzgeber handeln und endlich ein umfassendes Verbot von Mikrokunststoffen in Kosmetik durchsetzen.