Protestaktion vor Ikea Kassel

Für den Erhalt wertvoller Wälder protestierte Greenpeace Kassel am Samstag, den 19.10.2024, vor der Ikea-Filiale Kassel.
Sie informierten Kund:innen über die Zerstörung der Karpaten für Ikea Produkte. Anlass ist eine in diesem Jahr veröffentlichte Greenpeace Studie, die aufgedeckt hat, dass Ikea Holz aus einigen der ältesten Wäldern Europas, den rumänischen Karpaten, bezieht und diese zu Billigmöbeln verarbeitet. Um Ikea zu helfen, in Zukunft das Abholzen wertvoller Wälder zu unterlassen, hat Greenpeace jetzt eine Karte mit sogenannten “No-Take-Zones” für die Karpaten entwickelt. Hier sind Waldbereiche verzeichnet, die besonders alt, artenreich und schützenswert sind und aus denen die Holzindustrie deshalb keine Bäume entnehmen darf.
Alte Wälder sind für die Gesundheit des Planeten unverzichtbar und müssen geschützt werden. Ohne sie werden wir die Arten- und Klimakrise nicht in den Griff bekommen.
Renate Osigus von Greenpeace Kassel ergänzt: „Ikea präsentiert sich als nachhaltig und will Vorbild in der Möbelbranche sein. Um seine Glaubwürdigkeit zu behalten, muss Ikea diesem Versprechen auch gerecht werden und seine Lieferketten von Naturzerstörung befreien.“
Zum Hintergrund:
Die Karpaten sind die zweitgrößte bewaldete Gebirgskette, die quer durch Mittel- und Osteuropa verläuft. Hier leben die größten europäischen Populationen von Braunbären, Wölfen, Gämsen und Luchsen sowie mehr als ein Drittel aller europäischen Pflanzenarten. Auch schützen die Karpaten-Wälder unser Klima, indem sie erhebliche Mengen CO2 speichern. Trotzdem sind nur etwa 2,4 Prozent der rumänischen Karpatenwälder derzeit vor Abholzung geschützt. Schätzungen zufolge hat Rumänien in den letzten 20 Jahren mehr als 50 Prozent seiner Urwälder durch Abholzung verloren.
Die Greenpeace Büros in Zentral- und Osteuropa hatten im Frühjahr 2024 den Weg des Holzes nachverfolgt, vom Wald in den Karpaten bis zu sieben verschiedenen Möbelherstellern, die wiederum an Ikea liefern. Durch Recherchen in zahlreichen Ikea-Filialen in 13 Ländern konnten insgesamt 30 Produkte identifiziert werden, die von diesen Herstellern kommen. Das bedeutet: auch Holz aus diesen Wäldern kann in Ikea Produkten (Kinderbetten, Kleiderbügel, Trittstühle, Küchenbrettchen) stecken.
Wir fordern, dass Ikea kein Holz mehr aus schützenswerten Wäldern bezieht.
Online Mitmach-Aktion
In der online Petition Keine Ikea-Möbel aus Urwald-Zerstörung können Sie mit Ihrer Stimme direkt einenBeitrag zum Schutz unserer Wälder leisten!