„Domino des Artensterbens“
Greenpeace demonstriert mit riesigem Dominospiel vor Fridericianum in Kassel für besseren Naturschutz
Aktive fordern: Besseren Naturschutz von der Weltnaturkonferenz
Anlässlich der am heutigen Freitag abschließenden Weltnaturkonferenz (CBD COP16) der Vereinten Nationen (UN) in Cali, Kolumbien, demonstrieren Greenpeace-Aktive in Kassel für mehr Naturschutz. Vor dem Fridericianum haben sie fünf bis zu vier Meter hohe Dominosteine aufgestellt, auf denen jeweils eine Tierart abgebildet ist. Die beiden ersten Steine mit Biene und Singvogel sind dabei, umzukippen. Sie drohen die anderen Steine mit Hammerhai, Orang-Utan und einem Menschenkind mitzureißen. “Stoppt den Dominoeffekt des Artensterbens!” fordern die Aktivist:innen auf Bannern. “Genau wie die Klimakrise ist auch die Artenkrise ein globales Problem”, sagt Alexander Büttner von Greenpeace Kassel. “Schätzungen zufolge sterben täglich 150 Arten aus, weil wir ihre Lebensräume zerstören. Wir müssen das Artensterben in den Griff bekommen, um uns selbst zu retten. Dafür müssen wir Naturschutz über wirtschaftliche Interessen stellen – auch bei uns hier in Kassel!” Ein gutes Beispiel für den Schutz der Biodiversität ist der Beschluss der Stadt Kassel, auf allen Flächen im Stadtgebiet den Einsatz von Glyphosat zu unterbinden. Dies muss auch für die Landwirtschaft gelten.
Hintergrund: Die 196 Vertragsstaaten verhandeln aktuell vom 21. Oktober bis 1. November auf der UN-Weltnaturkonferenz über die Umsetzung des 2022 verabschiedeten Weltnaturabkommens. Zum einen geht es um die Finanzierung: Die reichen Industrieländer haben sich verpflichtet, die ärmeren Länder des globalen Südens finanziell dabei zu unterstützen, ihre Natur zu schützen. Beispiel dafür ist der Amazonas-Regenwald, der auch für Produkte zerstört wird, die Industrieländer wie Deutschland kaufen. Zudem haben sich alle Vertragsstaaten dazu verpflichtet, weltweit 30 Prozent der Meeres- und Landflächen bis 2030 unter Wahrung der Rechte indigener und lokaler Gemeinden wirksam zu schützen. Das bedeutet: Hier sollte nur naturfreundlich und ökologisch gewirtschaftet werden, Großindustrien und Infrastrukturprojekte sind tabu.